Reno
Eigentlich bin ich kein Freund von digitaler Kommunikation. Ich liebe Kaffee und gute Gespräche mit M
enschen, die mir gegenüber sitzen. Aber was soll's, die aktuellen Herausforderungen bieten Gelegenheit, neue Arbeitsweisen zu testen.
1) Zeit für eine Reise in mich selbst Seit meinem 40. Geburtstag gestatte ich meiner Hausärztin, an mir "rumzudocktern". Ich bin ein Kopfmensch. Alles muss durchdacht werden; alles soll perfekt sein. Das lässt mich nachts nicht schlafen. Das Gefühl, noch 1000 Dinge tun zu müssen, raubt mir die Ruhe. Stundenlang liege ich wach. Das Herz pumpt. Der Blutdruck viel zu hoch. Es ist die Chance, loszulassen und etwas zu ändern (Meditation, Yoga, Sport). Gewohntes verliert an Bedeutung. Ruhe finden, in bewegten Zeiten. Zeit für mich.
2) Balance zwischen Job und Freizeit Arbeit fand bei mir viele Jahre mit der Zielgruppe und im Büro statt. Ein Zuhause brauchte ich nicht. Das ist jetzt anders. Keine Anwesenheitspflicht, keine endlosen Meeting, keine/r dem ich mich beweisen muss. Stattdessen Vertrauen in das Team, schnelle Entscheidungen im Projektmanagement-Tool (Podio, Basecamp, Trello, ...) und digitale Kommunikation (Skype, Zoom, Facetime, Whatsapp, ...), während ich auf dem Rad sitze. Ich fange an, mich daran zu gewöhnen. Wie wird es nach der Krise weitergehen?
3) Haltung und Einstellung Ein Münchner Street Artist veröffentlichte am Wochenende seine Meinung zur Situation
"The Corona-Virus is a wake up call and our chance to build a new and loving society."
Recht hat er! #stayinghome könnte Leben retten! Das Aufrechterhalten von sozialen Kontakten auch. Mehr dazu in unserem Blogbeitrag zum Thema Homeoffice
Monia
Ich genieße die Freiheit, aufzustehen, wann ich will. Gerne im Schlafanzug arbeiten. Anziehen bedeutet für mich mehr "Arbeit ist zu Ende, raus in die Welt" als "Ab zur Arbeit". Letztens erst haben wir überlegt, was die Briefträgerin wohl so von uns hält, wenn wir ihr mittags im Schlafanzug entgegenkommen - oder - für viele "Homies" Alltag, obenrum business, untenrum Pyjama (unten sieht man ja beim Skypen nicht ;)) Für mich ist ein Büro nicht vorstellbar. Es kostet mich zu viel Kraft, mit den dauernden Unterbrechungen, Meetings und dem Lärm umzugehen. Wie soll man denn da die ganze schöne Arbeit schaffen?
Juliane
Ich liebe die Freiheit, mir aussuchen zu können, wo ich arbeite. Sonnenlicht motiviert mich sehr. Also nehme ich meinen Laptop und setze mich in einen lichtdurchfluteten Raum. Im Sommer werde ich viel draußen arbeiten. W-LAN und unsere Online Tools wie unsere Cloud und Podio machen es möglich. Außerdem gefällt mir, dass ich mir Pausen so zurecht legen kann, wie ich es brauche. Ich arbeite im Moment morgens am Rechner und wechsele dann in unsere häusliche Fenster - Restaurationswerkstatt. Im Anschluss sind die Hände ausgepowert, aber der Kopf ist wieder wach und in Schwung.
Anne
Homeoffice ist neu für mich - fühlt sich aber schnell ziemlich gut an. Ich arbeite viel an grafischen Dingen, bei denen ich mich konzentrieren muss und zwei, drei Stunden ohne Pause arbeite. Homeoffice lässt somit Konzentration zu und ich kann mir meinen Arbeitsplatz so einrichten, wie ich es möchte und brauche. Wenn ich genug hab, setz ich mich einfach auf den Balkon oder in die Küche, um einen Kaffee zu schlürfen. Raus geh ich dann für die noch schöneren Dinge wie Freunde treffen, essen gehen, Sport machen. Für mich eine perfekte Balance aus effektivem, konzentrierten Arbeiten und flexibler Zeiteinteilung. Meine kreativen Phasen am Vormittag und Abend lassen sich so perfekt ausschöpfen. Mit Podio haben wir eine Plattform gefunden, die ähnlich wie Facebook aufgebaut ist und eine Kommunikation auf allen Ebenen ermöglicht: übersichtlich und mit vielen nützlichen Tools aus einer Hand.
Heiko
Auch wenn es da so steht, gibt es Multitasking m. E. so nicht. Das vertiefe ich gern einmal in einem Blogbeitrag.
Homeoffice und die damit verbundenen Aspekte (Nutzung von digitalen Tools für die Kommunikation, Kooperation und Kollaboration) kenne und nutze ich schon seit einigen Jahren. Anfangs fühlte sich das komisch an. Zu sehr war die Gewohnheit des traditionellen Kontaktes, in mir verwurzelt. Nun weiß ich, dass es nicht zwingend eine physische Präsenz braucht, wenn man mit jemanden (oder einer Gruppe) zusammen arbeiten und lernen möchte.
Es braucht Vertrauen in den/die Partner und ein wenig Übung bei der Nutzung der jeweiligen Werkzeuge. Und dann liegen die Vorteile, gerade in der aktuellen Situation, auf der Hand. Räumliche Entfernungen spielen mit einem Mal keine Rolle mehr. Das bringt Geschwindigkeit und spart wichtige Ressourcen.
Sicher, ein gutes Gespräch oder das gemeinsame Schweigen mit Gleichgesinnten in einem Raum sind nicht durch digitale Verfahren ersetzbar. Und dennoch möchte ich die Möglichkeiten, die uns digitale Lösungen bieten, nicht mehr missen.
Yorumlar