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Heiko

Die Wirkung von Entscheidungen

"Ich habe Dir mal die Rolle ‚Führungskräfte in der Selbstorganisation‘ übertragen.“ Als ich das gelesen habe musste schmunzeln. Die Hüterin unserer Verfassung verstößt genau gegen diese.

Ein wenig später wurde ich nachdenklich. Wie sehr sind wir doch in unseren „alten“ Verhaltensmustern gefangen. Da ist eine Aufgabe und ich weiß genau, wer diese am besten erledigen kann. Weil ich auch weiß, dass dies der Person auch noch großen Spaß macht, entscheide ich mal eben.

In einer selbstorganisierten, eigenverantwortlichen und wertebasierten Organisation wie unserer ist das ein Verstoß gegen unsere Vereinbarung, wie wir miteinander arbeiten wollen. Legitimiert es unsere Entscheidungen in „klassischen“ Organisationen?


Wie oft denken wir zu wissen, was unseren Kolleg:innen gerade wichtig ist und was ihnen guttut? Wie oft schließen wir aus unserem Denken auf die Wünsche der Menschen, für die wir in unserer Organisation die Verantwortung tragen. Und ist uns überhaupt bewusst, wie unser tägliches Handeln wirkt. Haben wir sie vor unserer Entscheidung gefragt?

Erst heute wurde ich mit einer solchen Tatsache konfrontiert. Ich gebe mir große Mühe darauf zu achten, dass „meine“ Leute in der WBS auf ihre Arbeitszeiten achten. Und ich schimpfe, wenn es jemand in meiner Wahrnehmung übertreibt. Das ist in meiner Fürsorgepflicht als Vorgesetzter sogar gesetzlich verankert. Aber was macht es denn für einen Eindruck, wenn ich die ersten Mails morgens um 7:00 Uhr beantworte und auf instant messages auch noch um 21 Uhr reagiere. Um keine falschen Schlüsse aufkommen zu lassen: ich arbeite keine 14 Stunden am Tag. Wenn es passt, gehe ich spazieren, mache Besorgungen, ... Mein Verantwortungs- und Aufgabenbereich lässt das zu. So arbeite ich scheinbar deutlich mehr als 8 Stunden am Tag, was gar nicht der Fall ist.


Die Vorbildwirkung ist auch in Zeiten situativer, integrativer und kooperativer Führung extrem wichtig. In unserer New Work Organisation wird ein kurzes Gespräch, das mit gemeinsamen Lachen enden wird, die Sache mit der Machtüberschreitung aus der Welt schaffen. In der traditionellen Führungswelt bedarf es einer großen Anstrengung sich selbst zu disziplinieren und ein gesundes Gleichgewicht zwischen Vertrauen und Fürsorge zu entwickeln. Ich stehe da gerade am Anfang.

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